Open Badges

Open Batches Lifelong Learning

Es gibt unzählige Möglichkeiten sich weiter zu bilden und zu lernen. Manches Wissen wird nur für kurze Zeit benötigt, einiges ist Grundlage fürs Leben. Doch wie kann man nach außen dokumentieren, was man an unterschiedlichsten Stellen gelernt hat? Das ist eine Fragestellung die zunehmend wichtiger wird, je vielfältiger die Bildungsangebote und  Möglichkeiten sind.
Bei einer Recherche bin ich auf die Webseite https://openbadges.org/ gestoßen.
Die Idee von „Open Badges“ ist, dass man an jedem Ort der Welt „Badges“ (optische Gütesiegel)  ausgestellt bekommen kann, wenn man etwas Neues gelernt hat. Ziel ist es, diese Qualifikationen sichtbar und nachvollziehbar zu machen. Nehmen wir zum Beispiel den Sketchnote-Workshop, den ich anbiete. Ich könnte für diesen eine Badge erstellen und sie den TeilnehmerInnen des Workshops zukommen lassen. Die TeilnehmerInnen wären so in der Lage zu dokumentieren, dass sie an diesem Kurs teilgenommen haben. Sie könnten die Badge in eine Art „Badge-Sammelbuch“ hochladen und darauf verlinken, sie über Social Media teilen. Der Trick ist, dass man aber nicht nur ein nettes Bildchen verteilt, sondern dieses mit Metadaten versieht. Diese beinhalten Informationen darüber, an welchem Kurs man teilgenommen hat, nach welchen Richtlinien die Badge verteilt wurde usw. Das heißt ein Betrachter kann nachvollziehen, ob und was ein solches Zertifikat „wert“ ist, bzw. welches Know-How genau erworben wurde.

Ich finde das eine gute Idee und es ist vielleicht ein erster Schritt, wie man vielfältig erworbenes Wissen nachvollziehbar dokumentieren kann.

What a Batch! Wie gehts?

Im Developer-Bereich findet man ein Tutorial, wie man seine erste Badge ausstellen kann. Wie so oft im Leben habe ich den Prozess erst richtig verstanden, nachdem ich es selbst ausprobiert hatte (was jetzt folgt ist keine detaillierte Anleitung, sondern nur ein grober Überblick wie das Ganze funktioniert).
Vier Dateien benötigt man, um eine Badge auszustellen:
1. eine Bilddatei, die das Zertifikat optisch repräsentiert (im png- oder svg-Format). Das kann man vollständig frei erstellen oder aber mit einem Tool ein Badge erstellen.

2. eine json-Datei, die die übergeordnete Batchclass bildet. Hier wird angegeben, für was eine Batch erstellt wird und wo man die dazugehörigen Dateien findet
{
„name“: „KursteilnemerIn“,
„description“: „Sketchnotes – Ideen Visualisieren Basics“,
„image“: „https://www.poasworld.de/badge/rookie-badge-issuer.png“,
„criteria“: „https://www.poasworld.de“,
„issuer“: „https://www.poasworld.de/badge/badge-issuer.json“
}

3. eine json-Datei, die die Metadaten des Zertifizierenden enthält
{
„name“: „poa Nicole Luecking“,
„url“: „https://www.poasworld.de“
}

4. eine json-Datei, die nun die Zertifizierungsdaten für die Kursteilnehmerin zusammenstellt, so dass sie auf einer Seite ausgegeben werden können, die Badges gesammelt darstellt
{
„uid“: „a1b2c3d4e5“,
„recipient“: {
„type“: „email“,
„identity“: „batchtest@poasword.de“,
„hashed“: false
},
„issuedOn“:  1388534400,
„badge“: „https://www.poasworld.de/badge/rookie-badge-class.json“,
„verify“: {
„type“: „hosted“,
„url“: „https://www.poasworld.de/badge/rookie-badge-award.json“
}
}

Wichtig: die Mailadresse hier muß auch die Mailadresse sein, mit der sich die Teilnehmer jeweils bei dem Badgeservice angemeldet haben. Falls nicht, können die Badge nicht hochladen werden.
Hat man alle vier Dateien erstellt, können diese auf den Server hochgeladen werden. Danach kann man auf http://validator.openbadges.org/ testen, ob man die json-Dateien richtig ausgefüllt hat.

Bake it und ab ins Backback

Ist dies der Fall, kann man die Metadaten in die Bilddatei einbetten („bake image“ >>)
Das so entstandene Bild kann man herunterladen und an eine/n KursteilnehmerIn verschicken.

Wer sich zum Beispiel in Backpack angemeldet hat, kann hier seine Badges hochladen und einzelne oder alle öffentlich sichtbar machen und zu ihnen verlinken. D.h. man kann gezielt auch nur eine Badge-Gruppe präsentieren, die für den Betrachter die relevanten Informationen bereit stellt.  Das ist wichtig, denn das ganze Badge-Konzept kann natürlich schnell in eine Art Fleißkärtchen-Wettbewerb ausarten und wenig Aussage kräftig sein.

Screenshot Backpack Open Badges Das kann man natürlich noch schöner machen … aber für die Testzwecke soll es erst mal reichen 😉

Ich finde es eine spannende Idee und denke, dass sich auf kurz oder lang dieses oder ein ähnliches System etablieren könnte. Was denkt ihr? Oder habt ihr schon Erfahrungen mit „Open Badges“ und könnt mir mehr über die Vor- und Nachteile verraten? Kennt ihr andere Systeme, die ähnliches tun? Ich freue mich über entsprechenden Austausch.

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