Drei Figuren, die aus Gekritzel entstanden sind. Die Kritzelei wurde mit Augen, Beinen und Armen ergänzt. Etwas Farbe dazu und zu sehen sind links ein grünes monsterartiges Wesen, in der Mitte ein blaues eher menschlich aussehendes Wesen,  dass unter der Hand des Monsters angeordente ist und ein fliegendes, kleines Knachenknäul auf der rechten Seite

Eine Unabhängigkeitserklärung von digitalen Werkzeugen für alle, die sich auf neue Wege begeben wollen

Es gibt immer Phasen, in denen es wild zugeht: ein Notfall in der Familie, zwei Geburtstagsfeiern mehr als sonst, ein zusätzlicher Auftrag, der sich komplizierter gestaltet als gedacht, und dann kommt auch noch der Schornsteinfeger, während einen Technikprobleme in Warteschlangen gefangen halten und die Sehnsucht nach dem vor Wochen geplanten Konzertbesuch größer wird. Das kennen wir alle. Wenn man dann noch Kinder hat, werden aus wilden Zeiten noch wildere Zeiten.

Gleich mal vorweg: Es gibt mindestens zwei Arten, „überwältigt von allem“ zu sein.

Figur hat einen Balken vor den Augen. Der Balken ist Teil eines Grafikprogramms mit Angaben für die Strichdicke. In der linken Hand hat die Person einen weiteren Teil aus dem Programm, mit der Bezeichnung für die Art des Striches. In der anderen Hand hält sie normierte Striche. Den Hintergrund der Figur bilet ein Raster mit Kästchen

Die Arten des Überwältigtseins

Schwierige Umstände

Man lebt in sehr schwierigen Umständen, vielleicht muss man zwei Jobs machen, um minimal über die Runden zu kommen, dabei die Familie und die Verwandtschaft versorgen. Es gibt viele Umstände, die sind einfach nur hart und da sind die Spielräume extrem gering.

Privilegiertes Überwältigtsein 

Man hat Aufträge, Hobbys, Familie und Freunde. Positiv, aber trotzdem ist der Stress da, das  Gefühl, vieles parallel machen zu müssen. So ein Gefühl ist ein gutes Zeichen: Man hat genug zu tun und möchte viele Dinge erleben. Wird aus der gelegentlichen Überforderung ein Dauerzustand, stimmt etwas nicht.

Nicht umsonst gibt es ca. 2769 Produktivitätstipps für genau diese Fälle. Und natürlich muss man die Tipps auch alle lesen und ausprobieren, während man mit Trello und Google Calendar versucht, Ordnung ins Chaos zu bringen.

Ansprüche und Angst

Die privilegierte Form des Überwältigtseins hat meiner Ansicht nach mit Ansprüchen zu tun. Man will überall dabei sein bzw. man meint, überall dabei sein zu müssen, weil man sonst vielleicht den nächsten Job nicht mehr bekommt oder nicht mehr gefragt wird, mitzufeiern. Man hat Angst, zu verpassen, oder nicht informiert genug zu sein. Beschäftigt sein ist immer noch ein Statussymbol. Wir leben schließlich im Kapitalismus.

Bevor man in die Produktivitätstrickkiste greift, sollte man sich ehrlich fragen, warum man überall dabei sein will und ob dies überhaupt notwendig ist. Man sollte sich fragen, wie viel reale Notwendigkeit für Projekte und Aktivitäten besteht. Wie viel Angst ist mit im Spiel? Macht man etwas nur weil es nach Außen gut aussieht?

Ansprüche ausmisten

Erst wenn man sich da einen Überblick verschafft hat, kann man ganz in Marie-Kondo-Manier daran gehen und sich fragen, zu welchen der vielen Aktivitäten man „Ja“  und zu welchen man „Nein“ sagen kann. Was trägt wirklich zu positiven Entwicklungen bei und was nicht? Bei „zu viel“ ist das auf jeden Fall eine Fähigkeit, die man entwickeln sollte: Ansprüche ausmisten, sich von einigen Projekten (ob privat oder beruflich) verabschieden.

 

Zeitkapseln bauen

Mir hilft es, Prioritäten zu setzen und Zeitkapseln zu bauen. Ich lege mir pro Tag maximal drei Aktionen fest, die ich geschafft haben will. Mein Minimalziel. Diese drei Sachen sind auch die drei wichtigsten des Tages. Wenn ich das schaffe, kann ich schon sehr zufrieden mit mir sein. Alles andere ist „nice to have“. Kommt also etwas Unerwartetes, weiß ich schon genau, wo ich Tasks streiche und wo nicht.

Ich vereinbare Zeiten, in denen ich mich voll und ganz auf eine Aktivität konzentriere. Egal ob Arbeit oder Vergnügen. Keine Mails, keine Nachrichten, kein Telefon (außer bei wirklichen Notfällen, aber kein Alltags-Bling-Bling). Die Zeitkapseln beinhalten ca. 30 bis 45 Minuten. Danach sind die Kommunikationskanäle wieder offen, wenn es sein muss.

An Tagen, an denen so viel los ist, dass es unmöglich erscheint das durchzuziehen, bauch ich mir Minikapseln (15min), damit ich für kurze Zeit wirklich konzentriert arbeiten kann.

Ablenkungen managen

Merke ich, dass mich bestimmte Themen immer wieder ablenken oder beschäftigen, dann versuche ich, eine Zeit und einen Ort für sie zu finden. Manchmal hilft einfach schon aufschreiben, um später dahin zurückkehren zu können. Wenn das nicht reicht, lege ich mir eine Zeit und einen Ort fest, an dem ich mich darum kümmern kann. Wenn mich zum Beispiel emotional etwas sehr beschäftigt, ich es mir aber gerade nicht erlauben kann, das direkt zu klären, mache ich mit mir eine Zeit am Tag aus, in der ich mich darum kümmern darf und kann. Und, ganz wichtig, dieses Versprechen halte ich dann auch ein. Denn nur, wenn ich das gute Gefühl habe, dass ich mein Versprechen an mich halte, tritt Ruhe ein.

Klappt das immer?

Natürlich nicht! Aber es klappt so oft, dass es hilft und das Leben ein ganzes Stück entspannter werden lässt.

G
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Courage-Lab

Courage-Lab

The Courage Project began with a simple question: *“What is courage?“ I wanted to explore the topic more deeply.
This led to a series of 26 posters – a visual impulse for each letter of the alphabet, from „The Courage to be Active“ to „The Courage to ZigZag“.

Das Courage-Projekt begann mit einer einfachen Frage: Was ist Courage? Ich wollte mich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen.
So entstand eine Serie von 26 Postern – für jeden Buchstaben des Alphabets ein visueller Impuls zum Thema Courage. Von *The Courage to be Active* bis *The Courage to ZigZag*.

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